Talente im Portrait: Interview mit Mathias

Mathias hat Carmen Simella, Talentscout der Hochschule Bielefeld, in der Oberstufe am Berufskolleg kennengelernt. Gemeinsam haben sie zu verschiedenen Studienfächern recherchiert, mögliche Wege besprochen und die Bewerbung um einen dualen Studienplatz geplant. Aber auch den „Plan B“, der Mathias zu seinem Gap Year geführt hat, haben die beiden erarbeitet. Wir haben mit Mathias über die Zeit im Talentscouting, seinen politischen Freiwilligendienst und die nächsten Ziele auf dem Weg in Richtung Studium gesprochen.

Hallo, stell dich doch kurz vor!
Ich bin Mathias, 19 Jahre alt und komme aus dem Kreis Minden-Lübbecke.

Was hast du nach dem Abitur gemacht bzw. was machst du gerade?
Mein Abitur habe ich am Wirtschaftsgymnasium des Berufskollegs Lübbecke im Schuljahr 21/22 absolviert. Anfangs war ich bei meiner Berufsorientierung recht beschränkt auf eine einzige Richtung. Umso glücklicher bin ich, dass ich nach dem Abitur jetzt etwas tue, an das ich zunächst nicht gedacht hatte: Seit September 2022 begleite ich im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres im politischen Leben (FSJP) die Geschäftsstelle der Sozialdemokratischen Gemeinschaft für Kommunalpolitik in Düsseldorf.

Warum hast du dich dafür entschieden?
Entschieden habe ich mich dafür, weil ich mich schon immer für Politik interessiert habe und 2019 selbst SPD-Mitglied geworden und seitdem vor Ort politisch aktiv bin. Ich dachte mir, dass dieser Einblick in eine ganz andere Welt mehr als hilfreich und vor allem prägend ist. Auch wenn die Bewerbung fürs FSJP durchaus herausfordernd war: Es gab mehr Bewerbungen als freie Plätze und es war klar, dass ich dafür von Minden-Lübbecke zwingend werde umziehen müssen, weil es keine Einsatzstellen in der Nähe gibt. Aber letztendlich war die Frage: „Wann, wenn nicht jetzt?“ für mich ausschalggebend es auszuprobieren.

In welcher Klasse hast du das Talentscouting begonnen?
In der Qualifikationsphase 1.

Was waren Fragen, Themen, Entscheidungen bei denen dich dein Talentscout begleitet hat?
Im Talentscouting habe ich mich zunächst mit meinen bisherigen Interessen beschäftigt. Durch den Austausch mit meinem Talentscout Carmen konnte ich meinen Blick noch mal weiten und mich dann gezielt u.a. mit äußerst hilfreichen Hinweisen intensiver mit verschiedenen Studienfächern beschäftigen. Meine Ideen reichten von verschieden Studiengängen an deutschen Hochschulen bis hin zu einem Studium an der Uni Carlos II in Madrid. Nach weiterer Recherche und Austausch fiel meine Entscheidung zunächst auf die Bewerbung auf den dualen Studiengang „Zentralbankwesen“ bei der deutschen Bundesbank, wobei mich Carmen ebenfalls unterstützte. Obwohl ich sogar zum Assessment Center eingeladen wurde, war die Bewerbung am Ende nicht erfolgreich. Glücklicherweise lief nebenbei auch noch meine Bewerbung um das FSJP. Auf einen Plan B haben wir bereits bei der Bewerbung für das duale Studium geachtet. Übrigens habe ich mich während meines FSJPs erneut bei der Bundesbank beworben – und zum Jahreswechsel habe ich per Mail das Zulassungsangebot für den Studienstart im Oktober 2023 erhalten. Parallel habe ich mich auch noch für den Studiengang „Liberal Arts ans Science: Global Challenges“ am University College der Universität Leiden in Den Haag beworben, von der ich zwischenzeitlich ebenfalls eine Einladung zum Zulassungsinterview im Februar 2023 erhielt.

Was war im Talentscouting besonders hilfreich für dich?
Das Hilfreichste für mich war der Umstand zu wissen, dass da jemand ist, der sich brennend für deine Zukunft interessiert und dies nicht aus einem bekanntschaftlichen Verhältnis heraus, sondern aus einem beruflichen Umfeld heraus. Dadurch kann man sich auch noch mal anders mit dem Talentscout austauschen und man kann sich vor allem aus den festgefahrenen Vorstellungen des Bekanntenkreises lösen. Was ich auch noch besonders hilfreich fand, war der Umstand, dass man im Talentscouting auch immer mal wieder angehauen wird: Wie läufts? Wenn das nicht gekommen wäre, hätte ich meine Bewerbung für die Uni Leiden wohl nicht zur Early-Bird-Deadline abgeschickt. Manchmal braucht man das einfach…

Was machst du gerne in deiner Freizeit?
Ich habe unter anderem jahrelang im örtlichen Posaunenchor Trompete gespielt. Wenn man sich aktiv in einer Partei engagiert, geht dafür durchaus ein großer Teil der Freizeit drauf. Vorstandssitzungen, Wahlkampf, Erstellung von Social-Media-Inhalten, Veranstaltungen auf Landesebene usw. Ich wende dafür sehr viel (Frei-)Zeit auf, lerne dabei aber nicht nur unglaublich viel, sondern treffe auch richtig coole Leute! Wenn dann noch Zeit übrigbleibt, genieße ich es, im Gaming oder in einem guten Buch zu versinken. Etwas, das quasi Pflichtprogramm ist, ist das Kochen. Aber das mache ich auch sehr gerne!

In welcher Form engagierst du dich?
In den letzten Jahren hat sich mein Engagement vor allem auf den Parteikosmos konzentriert. Angefangen im Ortsverein mit der Kommunalwahl: den Online-Wahlkampf unterstützt, die Website betreut, Wahlkampfstände begleitet – später auch als Internetbeauftrager in den Vorstand gewählt worden. Im Kreisvorstand der Jusos Minden-Lübbecke bin ich seit zwei Jahren, aktuell als Pressesprecher. Hier schreibe ich die Pressemitteilungen, organisiere Bildungsveranstaltungen und betreue die Wahlkampfplanung. Auch das Interviewen von den SPD-Kandidaten für die Wahlen in einem Insta-Live gehören dazu.

Mit welchen drei Adjektiven würden deine Freunde dich beschreiben?
Stolz bin ich darauf, alles unter einen Hut zu bekommen. Das ist häufig gar nicht so einfach! Doch nicht nur darauf, alles unter einen Hut zu bekommen, sondern es auch gut hinzubekommen! Zumindest ist das ein Feedback, das mir häufiger zurückgespielt wird.

Was ist dein nächstes Ziel?
Auf jeden Fall möchte ich ein gutes Studium hinlegen. Wohin es genau geht, ob im Rahmen eines dualen Studiums oder im „klassischen“ Vollzeitstudium an einer Universität im In- oder Ausland, steht noch nicht fest. In der Zukunft würde ich in jedem Fall gerne in einem Bereich der öffentlichen Verwaltung als Beamter arbeiten. Da gibt es natürlich viele Möglichkeiten. Deswegen ist mein nächstes Ziel wohl eine gute und passende Entscheidung für mich zu treffen, was ich nach dem FSJP machen möchte. Und wie auch immer ich mich dann entschieden habe: Ein gutes Studium!

Autor: Talentscouting OWL

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