Albina hat Friederike Menz, Talentscout der TH OWL, kurz vor der Oberstufenzeit in der Schule kennen gelernt. Gemeinsam haben sie sich der Frage gewidmet, wie es nach dem Abitur für Albina weitergehen soll. Dabei standen sowohl die Studienfachwahl als auch die Möglichkeiten der Finanzierung des Studiums, unter anderem durch ein Stipendium, im Mittelpunkt. Zu diesen Themen hat Albina im Talentscouting eine individuelle Begleitung, hilfreiche Informationen und wertvolle Kontaktmöglichkeiten gefunden. Wir haben mit ihr darüber gesprochen, wie sie das Talentscouting auf ihrem Weg geprägt hat und wo sie heute steht.
Hallo, stell dich doch kurz vor!
Hallo, ich bin Albina. Ich bin 22 Jahre alt und komme aus Horn-Bad Meinberg.
Was hast du nach dem Abitur gemacht bzw. was machst du gerade?
Ich habe mein Abitur 2019 gemacht und mich danach dazu entschieden sofort studieren zu gehen. Viele machen noch ein FSJ oder sammeln Auslandserfahrungen, was auch echt spannend ist, aber ich konnte es nicht erwarten endlich das Studentenleben kennenzulernen. Seitdem studiere ich Management and Economics (Wirtschaftswissenschaften) an der Ruhr-Universität Bochum und schreibe im Herbst meine Bachelorarbeit.
Warum hast du dich dafür entschieden?
Ich wollte eine lange Zeit einen anderen Studiengang machen, aber habe irgendwann gemerkt, dass es doch nichts für mich ist. Als ich mich nach dem Abitur entscheiden musste, habe ich einfach in verschiedene Studiengänge reingeschaut. Mich hat der Wirtschaftsbereich am meisten interessiert, er hat am besten zu meinen Fähigkeiten gepasst und ich konnte mir langfristig vorstellen, in diesem Gebiet zu arbeiten. Außerdem ist der Studiengang „Wirtschaftswissenschaften“ sehr breit gefächert. Man kann sich in unterschiedlichen Bereichen spezialisieren, sodass man verschiedene Einblicke bekommt und man noch nicht fest entschieden haben muss, was man genau beruflich machen will.
In welcher Klasse hast du das Talentscouting begonnen?
Am Ende der Einführungsphase des Abiturs.
Was waren Fragen, Themen, Entscheidungen bei denen dich dein Talentscout begleitet hat?
Im Fokus stand ganz klar die Fragestellung „Was will ich nach meinem Abitur machen?“. Mein Talentscout hat mich bei der Beantwortung dieser Frage begleitet und geholfen, indem sie mir Informationen gegeben hat, z.B. über für mich interessante Studiengänge oder Websites über die ich mich informieren kann, mir mit Rat beigestanden und mir sogar Kontaktmöglichkeiten für Fragen beschafft.
Nachdem schnell feststand, dass ich definitiv studieren will, war ein sehr wichtiges Thema die Finanzierung, da ich gerne in einer anderen Stadt meinen Bachelor machen wollte und meine Familie keine großen finanzielle Mittel besaß. Auch hier wurden mir sehr viele Informationen und Tipps gegeben. Mein Talentscout hat mich auch öfters auf Informationsveranstaltungen aufmerksam gemacht.
Ein weiteres Thema waren Stipendien. Mein Talentscout hat mir empfohlen, mich mit dem Thema auseinanderzusetzen und mir viel Mut zugesprochen. Durch ihren Vorschlag bei der Studienstiftung des deutschen Volkes bekam ich dort ein Stipendium, dass nicht nur finanzielle, sondern auch ideelle Förderung bietet. Eine tolle Möglichkeit. Dabei hat mich mein Talentscout intensiv bei den Vorbereitungen für das Auswahlwochenende begleitet.
Außerdem stand sie mir immer bei Fragen zur Verfügung, die nicht nur meine Studienwahl betrafen, sondern auch während meines Studiums, z.B. bei Fragen zur Wohnungssuche, und war da eine starke Unterstützung.
Was war im Talentscouting besonders hilfreich für dich?
Das Talentscouting ist im allgemeinen sehr hilfreich, weil man auf seine Fragen sehr viel Input und eine Hilfestellung bekommt. Wenn man mein Stipendium betrachtet, hätte ich mich niemals getraut oder daran gedacht, mich zu bewerben, aber man wurde dazu ermutigt an sich zu glauben. Das ist nicht nur für die berufliche Zukunftsentscheidung wichtig, sondern auch für die persönliche Entwicklung. Deshalb würde ich sagen, dass das ein besonderer Teil ist, der für mich sehr hilfreich war bzw. noch ist, weil ich an meine eigenen Stärken geglaubt habe und sonst nicht da wäre, wo ich es heute bin.
Was machst du gerne in deiner Freizeit?
Ich verbringe viel Zeit mit der Familie und mit Freunden. Wir gehen gemeinsam Essen, organisieren einen Spieleabend oder kochen zusammen. Besonders seit der Corona-Pandemie habe ich das Kochen für mich entdeckt und bin da sehr experimentierfreudig. Außerdem lese ich sehr gerne Bücher, momentan besonders im Fantasy Bereich.
In welcher Form engagierst du dich?
Ich bin ehrenamtlich bei Enactus Bochum aktiv. Enactus ist eine internationale Studierendenorganisation, die unternehmerische Lösungen bzw. Innovationen zu aktuellen Problemen in Form von Projekten entwickelt. Dabei wollen wir einen Beitrag zu der Verwirklichung der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN leisten.
Ich leite ein Projekt in Ghana, Afrika. Denn dort ist die Art und Weise wie man Elektroschrott recycelt ein sehr großes Problem. Er wird illegal verbrannt, um an die wertvollen Rohstoffe zu gelangen. Das ist sehr schädlich für die Umwelt, aber auch für die Menschen vor Ort. Gemeinsam mit einem Recycling-Unternehmen aus Essen wurde ein Recycling-Unternehmen in Ghana gegründet, um dort händisch und fachgerecht den Elektroschrott zu recyceln. Es ist besser für die Umwelt und für die Gesundheit der Menschen vor Ort. Zudem werden faire Arbeitsbedingungen, die deutlich über dem Standard in Afrika liegen, bereitgestellt. Mit unserem Projekt möchten wir jetzt in einem weiteren Land ein fachgerechtes Recyclingsystem einführen, weil wir in Ghana damit schon erfolgreich waren.
Mit welchen drei Adjektiven würden deine Freunde dich beschreiben?
Laut meinen Freuden bin ich sehr zielstrebig und engagiert. Was an mir aber besonders geschätzt wird, ist meine verständnisvolle Art.
Welche Hürden musstest du überwinden?
Für mich war der Onlineunterricht während der Pandemie sehr herausfordernd. Ich bin eigentlich ein sehr selbstständiger Mensch und bin auch sehr diszipliniert, aber da mein Studiengang sehr groß ist, gab es kaum Kontakt zu Mitstudierenden oder Dozenten bzw. Professoren, was alles insgesamt sehr trocken gemacht hat. Vorlesungsinhalte wurden am Anfang der Woche hochgeladen und man sollte dies eigenständig durcharbeiten. Da habe ich für mich selber gemerkt, wie mir der Austausch mit anderen fehlte, besonders, da alle in meinem Freundeskreis aus dem ersten Semester den Studiengang abgebrochen haben. Ich bekam auch selber Bedenken, ob ich wirklich weiter studieren sollte, aber bin mittlerweile froh, dass ich mich dazu entschieden habe, weiter zu machen.
Was ist dein nächstes Ziel? Wo siehst du dich in 5-10 Jahren?
Mein nächstes Ziel ist jetzt meinen Bachelor erfolgreich zu absolvieren und meine Projektarbeit in Afrika weiter zu bringen. Nach meinem Bachelor will ich einen Master machen und gerne für ein Semester ins Ausland gehen. Das war durch Corona bisher schwer zu organisieren. In fünf Jahren hätte ich gerne eine Festanstellung mit der ich glücklich und zufrieden bin.
Autor: Talentscouting OWL