Lehrer*innen im Gespräch: Heinrich Köhne

Heinrich Köhne unterstützt Talentscout Jasmin Schaumburg bei der Umsetzung des Talentscoutings an der Gesamtschule Quelle in Bielefeld. Was er am Programm schätzt und wie Jasmins Beratungen die ausgewählten Schüler:innen seiner Schule unterstützt, erzählt er uns in diesem Interview.

Stellen Sie sich doch kurz vor: Wie heißen Sie? An welcher Schule arbeiten Sie und was unterrichten Sie dort?

Mein Name ist Heinrich Köhne. Ich unterrichte Englisch, Sozialwissenschaften und Wirtschaft/Politik an der Gesamtschule Quelle in Bielefeld.

Wie sind Sie mit dem Talentscouting in Berührung gekommen? In welcher Form haben Sie im Schulalltag mit dem Talentscouting zu tun?

Als ein Kollege in Pension ging, wurde ich gefragt, ob ich die Koordination des Talentscoutings an der GSQ übernehmen wolle. Seit ich diese Aufgabe übernommen habe, gehe ich mit wacheren Augen für die Leistungen und Potenziale von Schüler*innen durch die Schule und bin viel mit (möglichen) Talenten im Gespräch. Auch der Kontakt zu meinen Kolleg*innen dreht sich seither viel um den Lebenskontext, in dem Schüler*innen ihre Leistungen erbringen.

In welcher Form kann das Talentscouting Ihrer Meinung nach die Schüler*innen unterstützen? Was ist besonders hilfreich im Talentscouting?

Für viele ist allein schon die Ansprache als „Talent“ motivierend. Sie sind überrascht, dass sie jemandem in dieser Hinsicht aufgefallen sind. Dieser Rückenwind trägt bereits schon ein gutes Stück. Wichtiger ist natürlich noch die persönliche Betreuung im Scouting und die kontinuierliche Unterstützung im Prozess, einen Weg in die eigene Zukunft zu finden.

Wie kommt das Talentscouting bei den Schüler*innen und im Kollegium an?

Sowohl die Schüler*innen als auch die Kolleg*innen stehen dem Talentscouting sehr positiv gegenüber. Viele Talente sehen sich in einem anderen Licht und gewinnen Selbstvertrauen, ihre Pläne in die Tat umzusetzen bzw. erkennen, dass sich Träume in Pläne gießen und verwirklichen lassen. Den Kolleg*innen fällt es im Alltag manchmal schwer zu sehen, wie viele unserer Schüler*innen tatsächlich großartige Leistungen in ihrem Lebenskontext erbringen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese Erkenntnis auch zur Motivation der Kolleg*innen beiträgt.

Welche Geschichten im Talentscouting haben Sie besonders beeindruckt?

Sicherlich gibt es immer wieder einzelne Talente, die mich besonders beeindrucken. Viel wichtiger finde ich aber das Gesamtbild, das entsteht, wenn man genauer hinsieht. Dass man erkennt, wie viel da zum Teil eigentlich geleistet wird – und wieviel mehr möglich ist, wenn man dies wertschätzt und Unterstützung anbietet.

Warum ist das Talentscouting als Förderungsinstrument (an Ihrer Schule) nicht mehr wegzudenken?

Das Talentscouting ist nicht mehr wegzudenken, da es zum „Hinsehen“ nicht nur auffordert, sondern motiviert, sodass die Kolleg*innen und die Talente entdecken, welche Potenziale eigentlich in ihnen bzw. der Lernendenschaft schlummern. Besonders wichtig ist auch, dass die Talente eine dauernd ansprechbare Bezugsperson an die Seite gestellt bekommen. Eine langfristige persönliche Förderung macht den Unterschied. Darüber hinaus ist das Talentscouting keine weitere Verpflichtung für die Talente, die in der Regel schon sehr eingespannt sind, sondern freiwillig und kann tatsächlich auf die eigenen Bedürfnisse bezogen genutzt werden.

 

Autor: Talentscouting OWL

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